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Türkis


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Die Liste von besonderen Mineralen, die sich auf unserem Planeten finden lassen, ist erstaunlich groß. Während wir im Laufe unseres Lebens mit "gewöhnlichen" Mineralen wie Kochsalz oder Eis relativ oft Erfahrungen machen, gibt es noch eine ganze Menge anderer Stoffe dieser Art, von denen viele Menschen ihr ganzes Leben lang noch gar nichts gehört haben - und demzufolge damit auch noch keinerlei Erfahrungen gemacht haben. Unter diesen besonderen Mineralen finden sich vor allem auch eine ganze Menge unterschiedlicher Steine, die aufgrund verschiedenster Faktoren einen großen Wert für zahlreiche Menschen haben. Zu diesen Mineralen, die aufgrund ihrer Beschaffenheit auch oft als Steine bezeichnet werden, zählt auch der Türkis - einer der ältesten Schmucksteine der Welt. Was es mit diesem Mineral im Detail auf sich hat, und welche Aspekte sonst noch mit dem Türkis verbunden sind, kann in diesem Artikel in Erfahrung gebracht werden.

Geschichte & Mythologie

Die Geschichte des Türkises reicht mehrere tausend Jahre zurück. Angeblich wurde das Mineral erstmals im alten Ägypten im Jahre 6.000 v. Chr. abgebaut. Doch auch in Persien wurden bereits 5.000 v. Chr. Spuren dieses Minerals entdeckt. Türkis ist auch ein wesentlicher Bestandteil von einem der ältesten Schmuckstücke weltweit - einem Armreif, der aus Gold und Türkis besteht. Gefunden wurde dieser Armreif etwa im Jahre 1900 in einem Grab der ägyptischen Herrscherin "Zer", die etwa um das Jahr 5.500 v. Chr. über das alte Ägypten herrschte. Im Südwesten des nordamerikanischen Kontinents nutzen die Ureinwohner Türkise etwa seit dem 16. Jahrhundert sogar als zahlungskräftige Währung. Die Azteken hingegen haben dieses besondere Mineral hauptsächlich zu kunstvollen Masken weiterverarbeitet.

In vielen Teilen der Welt hat der Türkis (gerade zu früheren Zeiten) eine besonders bedeutungsvolle Rolle eingenommen. Zum Beispiel galt der Stein sowohl bei den Apachen, als auch bei den Persern als ein Edelstein, der als Symbol für den Wohlstand stand. Laut einiger Legenden soll es sogar so sein, dass der Farbton von Türkisen sich regelmäßig ändert - und zwar je nachdem, welchen Gesundheitszustand, und welche Stimmung der Träger des Steins gerade hat. Angeblich kann ein Türkis auf diese Weise heller oder dunkler (je nach Zustand des Trägers) werden.

Wie der Achat gehört auch der Türkis zum "Panzers der Gerechtigkeit" im Buch Exodus (Exodus 28:15 - 30)

"Und du sollst sie besetzen mit vier Reihen von Steinen. Die erste Reihe sei ein Sarder, ein Topas und ein Smaragd, die andere ein Rubin, ein Saphir und ein Diamant, die dritte ein Lynkurer, ein Achat und ein Amethyst, die vierte ein Türkis, ein Onyx und ein Jaspis; in Goldgeflecht sollen sie gefasst sein."

Was den Namen angeht, so leitet sich das Wort "Türkis" von dem französischen Wort "pierre turquoise" ab, was auf Deutsch soviel wie "türkischer Stein" heißt. Bei dieser Namensgebung hat es jedoch ein kleines Missverständnis gegeben, da die ersten Vorkommen dieses Minerals nicht in der Türkei, sondern im Iran entdeckt worden sind. In der Türkei hingegen wurde lediglich zum ersten Mal überhaupt mit Türkisen gehandelt. Bei zahlreichen Kulturen und Völkern war es für lange Zeit so, dass der Türkis als Schutzstein angesehen wurde, der seinem jeweiligen Träger vor allem gegen böse Magie beschützen sollte. Darüber hinaus hielt man den Türkis vielerorts lange für einen Stein, der vor allem Kraft, Gesundheit und Lebensfreude schenkt.

Türkis mit Strukturformel im Naturkundemuseum Karlsruhe
Türkis mit Strukturformel im Naturkundemuseum Karlsruhe

Wie bildet sich ein Türkis?

Wie bereits erläutert, wird der Türkis nicht als Stein, sondern als Mineral eingestuft - genauer gesagt: als sogenanntes "Sekundärmineral". Derartige Mineral-Arten sind Umwandlungsprodukte von bereits bestehenden Mineralen oder Steinen. Damit ein Türkis gebildet werden kann, sind vor allem aluminiumhaltige Steine vonnöten. Darunter fallen zum Beispiel Gesteine wie Apatit, Malachit, Feldspäte oder Azurit. Aber auch Wasser ist notwendig, damit sich ein Türkis bilden kann. Dort, wo sich Türkise finden lassen, können meist auch noch viele anderen Minerale gefunden werden, wie etwa Limonit, Psilomelan oder Chalcedon.

Fundorte

Tatsächlich lassen sich Türkise in relativ vielen unterschiedlichen Ländern auf der ganzen Welt finden. Zu diesen Ländern gehören unter anderem die folgenden:

Verwendung

Schon vor mehreren tausend Jahren wurden Türkise für unterschiedlichste Zwecke verwendet. Zum Beispiel wurde schon vor 8.000 Jahren das Mineral gemeinsam mit Gold zu beeindruckenden Schmuckstücken verarbeitet. Auch heute noch werden Türkise in vielen Teilen der Welt in Schmuck verwandelt. Bei der Verarbeitung stehen hauptsächlich glatte Schliffe im Fokus, wie beispielsweise der sogenannte "Cabochonschliff", der sowohl die Musterung, als auch die Farbe von Türkisen sehr gut hervorhebt.

Des Weiteren wurden Türkise während der Biedermeierzeit (1818 - 1848) im Rahmen ihrer Verarbeitung auch häufig pulverisiert, woraufhin sie als Lidschatten genutzt wurden. Außerdem gelten die Vorkommen dieses besonderen Minerals als besondere Objekte für diverse Ziergegenstände. Und wie bei vielen anderen außergewöhnlichen Gesteinen auch werden Türkise als besonders wirksame Heil- und "Chakra"-Steine angesehen. Die nachgesagte Heilwirkung konnte allerdings bislang noch von keiner wissenschaftlichen Untersuchung nachgewiesen werden.

Nachgesagte körperliche Heilwirkungen

Auch wenn die heilende Wirkung von Türkisen bislang noch nicht auf klinischem Wege festgestellt werden konnte, wird der Türkis in entsprechenden Glaubenskreisen als besonders starker Stein wahrgenommen. Den Steinen wird unter anderem nachgesagt, dass sie eine sehr lindernde Wirkung gegen Magenbeschwerden mitbringen sollen. Zudem sollen sich Türkise auch spürbar positiv auf Virusinfektionen, oder auch auf die Krankheit "Rheuma" auswirken. Darüber hinaus soll ein Türkis das Wachstum von Menschen zusätzlich unterstützen. Zusätzlich soll er bei seinem Träger für eine erhöhte Regenerationsfähigkeit und Muskelkraft sorgen.

Doch auch bei psychischen Beschweren sollen Türkise eine gesundheitsfördernde Wirkung mitbringen. Zu diesen psychischen Beschwerden zählen unter anderem Erschöpfung, Müdigkeit und Niedergeschlagenheit. Darüber hinaus sollen Türkise bei ihren Trägern starken Stimmungsschwankungen entgegenwirken.

Nachgesagte seelische Wirkungen & geistlicher Stellenwert

Laut diverser Geschichten und Legenden soll der Türkis seinen Träger vor drohenden Gefahren warnen, damit dieser vor manipulativen und ungünstigen Einflüssen geschützt ist. Zudem erzählt man sich, dass er das Selbstbewusstsein stärken soll, und sich auch positiv auf das Durchsetzungsvermögen und die Kommunikationsfähigkeit des Trägers auswirkt.

Des Weiteren werden dem Türkis auch Heilwirkungen nachgesagt, die gegen seelische Beschwerden wie Depressionen helfen sollen. Von Türkisen sagt man auch, dass sie ihren Trägern die Kraft verleihen, sich selbst vor unerwünschten Beeinflussungen und Strapazen der Umwelt abzuwenden und zu erholen. Damit soll der Besitzer dieses Minerals dazu fähig sein, das eigene Gemüt so ausgeglichen wie möglich zu halten, sodass man als Träger genug positive Willenskraft hat, um das eigene Leben so gut wie möglich zu bewältigen.

Woran erkennt man einen echten Türkis?

Der Türkis gehört zu den Edelsteinen, die an vielen Orten auf der ganzen Welt sehr gerne gefälscht werden. In der Natur lassen sich Türkise meist in Form von traubenförmigen Mineral-Aggregaten finden. In der Regel lassen sich Türkis-Kristalle mit dem bloßen Auge kaum erkennen, zumal sie dann in der Regel nur wenige Millimeter groß sind. Den Namen hat der Türkis aufgrund seiner charakteristischen Farbe, die in den meisten Fällen Blaugrün ist.

Wenn es allerdings darum geht, die Echtheit eines Türkises zu überprüfen, dann empfiehlt es sich, den Edelstein mit erwärmter Salzsäure und Kalilauge in Kontakt zu bringen. Sobald dies geschieht, beginnt das Mineral damit sich aufzulösen - sofern es ein echter Türkis ist. Darüber hinaus kann für die Prüfung der Echtheit ein Türkis auch auf eine Temperatur von 600 °C erhitzt werden. Sollte der Türkis daraufhin zu einem schwarzen Pulver zerfallen, dann handelt (bzw. handelte) es sich um einen echten Türkis.

Eigenschaften des Türkis

Chemische Formel: CuAl6(PO4)4(OH)8•5H2O
Kristallsystem: triklin
Farbe: blau, blau-grün, grün
Mohshärte: 5 bis 6
Dichte: 2,6 - 2,9 g/cm3
Lösbarkeit: lösbar in erhitzter Salzsäure
Glanz: wachsartig
Spaltbarkeit: Gut bis perfekt, normalerweise
Radioaktivität: nicht vorhanden
Magnetismus: nicht vorhanden