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Jaspis


Inhalt:

Der Jaspis ist eine Quarzvarietät und als solche mikrokristallin, was sich in einer sehr feinkörnigen Erscheinung steigt. Er ist ein begehrter Schmuck- und Heilstein, den die Menschen schon seit vorantiken Zeiten kennen. Normalerweise ist das Mineral undurchsichtig weiß, doch es wird oft als roter, rot-brauner, rosafarbener oder grüner Stein gefunden. Auch gelbe und schwarze Varianten gibt es. Die Färbungen stammen von verschiedenen Eisenoxiden.

Mythologie und Geschichte

Das Wort „Jaspis“ bedeutet „gesprenkelter Stein“. Es leitet sich vom lateinischen iaspis und dem griechischen ἴασπις (íaspis) ab. Die Worte wurden wahrscheinlich aus dem Persischen oder Altägyptischen übernommen. Im alten Ägypten fand man Jaspis vorwiegend in ockergelber, brauner oder ziegelroter Färbung am Nil und verwendete ihn für Schmuck.

Die antiken Griechen und Römer schätzten den Stein sehr. Im Nibelungenlied schmückt ein grüner Jaspis das Schwert des Helden Siegfried. In der Bibel wird dem Apostel Johannes das Himmlische Jerusalem offenbart, dessen Stadtmauern aus edlen Steinen bestehen. Der erste Grundstein soll dabei ein Jaspis sein, dem ein Saphir, ein Chalzedon, ein Smaragd, ein Sardonyx, ein Karneol, ein Chrysolith, ein Beryll, ein Topas, ein Chrysopras, ein Hyazinth und ein Amethyst folgen. So heißt es in Offenbarung 21 Vers 18-21:

"Und ihr Mauerwerk war aus Jaspis und die Stadt aus reinem Gold, gleich reinem Glas. Und die Grundsteine der Mauer um die Stadt waren geschmückt mit allerlei Edelsteinen. Der erste Grundstein war ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalzedon, der vierte ein Smaragd, der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Sarder, der siebente ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst. Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen, ein jedes Tor war aus einer einzigen Perle, und der Marktplatz der Stadt was aus reinem Gold, wie durchscheinendes Glas."

Außerdem wird der Jaspis in der Bibel auch als der alleredelste Stein bezeichnet (Offenbarung Vers 11):

die hatte die Herrlichkeit Gottes; ihr Licht war gleich dem alleredelsten Stein, einem Jaspis, klar wie Kristall;

In späteren Zeiten ließ die Bedeutung als Schmuckstein ein wenig nach, weil Jaspis häufiger gefunden wurde, mithin nicht mehr so selten und damit wertvoll erschien.

Jaspis
Fotografiert von Arpingstone
(Adrian Pingstone)
Quelle: Wikipedia

Bildung

Das Mineral entsteht durch Verwachsung und Einsprengung mit und in anderen Gesteinen, wobei er sich als Kugel, Knolle und auch trauben- oder nierenförmig bildet. Die Reinform ist relativ selten, meistens ist Jaspis mit Achat oder Opal verwachsen. Er kann relativ hohe Fremdbeimengungen von Eisenoxid, Eisenhydroxid, Aluminiumoxid und Manganhydroxid aufweisen, was zu sehr unterschiedlichen Eigenschaften und Färbungen führt. Auch die Strichfarbe wird durch Beimengungen bestimmt. Aufgrund dieser Vielfalt gibt es zahllose Varietäten von Jaspis. Dazu gehören beispielsweise Achatjaspis (gelb, grün und braun gestreift, mit Achat verwachsener Jaspis), gestreifter Bandjaspis, die schwarze Varietät Basanit und der Dalmatinerjaspis, der in seiner Erscheinung der gleichnamigen Hunderasse ähnelt. Des Weiteren gibt es mit dem Kellerwaldachat (nach dem Fundort Kellerwald in Nordhessen) einen roten, weißgeäderten Jaspis, den Kalahari-Jaspis mit lebhaften Musterungen, die wie Pflanzen oder stilisierte Landschaften erscheinen, und den rosafarbenen bis hellroten Mookait. Seine Struktur ist wolkenartig gebändert. Prasem ist eine feinkörnige, leicht grüne Jaspis-Varietät, Plasma ist dieser ähnlich, jedoch grobkörnig. Silex ist gelb oder rotbraun gefleckt und konzentrisch gestreift, diese Varietät wird auf Eisensteingängen gefunden.

Fundorte von Jaspis

Jaspis wurde und wird überall auf der Welt gefunden, auch in Deutschland. Einige der wichtigeren Fundorte sind:

Verwendung

Die wichtigste Verwendung von Jaspis ist die als Schmuckstein. Dafür ist das Mineral wegen seiner relativ hohen Mohshärte (6,5 bis 7) gut geeignet (siehe hierzu auch die Mohssche Härteskala. Es ist sehr widerstandsfähig gegen jede mechanische Beanspruchung und kann ausgezeichnet geschliffen und poliert werden. Danach glänzen seine Oberflächen wie Glas oder Fett. Weitere Verwendungen sind die als Siegelsteine, Dosen, Tischplatten, Vasen, Kannen, Mosaike und im Rahmen von architektonischen Arbeiten. Die größten Schmucksteine aus Jaspis sind:

Als Schmuckstein ist Jaspis relativ wertvoll, weshalb es von ihm auch Manipulationen und Imitationen gibt. Diese werden durch die natürliche Vielfalt der Farben und Zeichnungen bei diesem Mineral erleichtert. Es gibt etliche Gesteine und Varietäten, die ihm sehr ähnlich sehen. Ein Beispiel liefert die Serpentin-Varietät Silberauge (ein Silikat), die als Zebra-Jaspis verkauft wird. Der sogenannte Blumenjaspis ist in Wahrheit Unakit (ein Mineral aus Feldspat, Epidot und Quarz), der Regenwald-, Leopardenfell- oder Augen-Jaspis ist eigentlich ein Rhyolith, den man zu den Graniten zählt.

Nachgesagte Heilwirkungen

Man sagt dem Jaspis schon seit grauer Vorzeit diverse körperliche und seelische Heilwirkungen zu. Hier ein Überblick mit historischem Abriss:

Nachgesagte körperliche Heilwirkungen

Der Forscher Conrad Gessner (1516 – 1565), seinerzeit relativ berühmt, sagte über den Jaspis, dass dieser ein Schild und Schwert sei und so listig helfe wie die Schlange am Boden dessen, der ihre Kräfte zu nutzen wisse. Der Jaspis schirme seine Besitzer gegen alle Krankheiten ab und erneuere ihren Geist, ihr Herz und ihren Verstand, so Gessner. Lange vor ihm hatten schon die alten Griechen geglaubt, dass ein Jaspis seinem Besitzer innerliche Harmonie beschere. Frauen sollte er die harmonievolle Schwangerschaft gewähren. Dem roten Jaspis schrieben die antiken Griechen Hilfe gegen Übelkeit und bei übermäßiger Esslust zu. Im 14. Jahrhundert verfasste der Weltgeistliche Konrad von Megenberg ein „Buch der Natur“. Darin nannte er den Jaspis als Wirkungsstein gegen Wehenschwäche.

An diesen historisch überlieferten, dem Jaspis zugeschriebenen Heilwirkungen hat sich bis heute kaum etwas geändert. So soll roter Jaspis gegen häufiges Erbrechen helfen, grüner Jaspis wiederum gegen Übersäuerung. Auch soll der Stein den Kreislauf ankurbeln und die Funktionen sämtlicher Organe stärken. Des Weiteren soll das Immunsystem stabilisieren, Verdauungsbeschwerden und Völlegefühl lindern sowie gegen Nieren- und Lebererkrankungen helfen.

Nachgesagte psychische Wirkungen

In psychischer bzw. seelischer Hinsicht soll der Jaspis Menschen unterstützen, die aktuell unter schwierigen Rahmenbedingungen leben müssen. Er wirkt gegen Stress und unterstützt die eigene Zielstrebigkeit. Die nachfolgenden Eigenschaften werden in Bezug auf eine psychische Hilfe durch den roten Jaspis am häufigsten genannt:

Roter und grüner Jaspis laden die inneren Energiefelder wieder auf und mobilisieren damit die körpereigenen Kräfte. Der Stein unterstützt Therapien und eignet sich als vorbeugendes Hilfsmittel.

Eigenschaften des Jaspis

Nachfolgend die Eigenschaften des Jaspis in der Übersicht:

Chemische Formel: SiO2+Fe,O,OH,Si
Kristallsystem: Trigonal
Mineralklasse: Quarz, Oxide
Farbe: rot, braun, grün, gelb
Mohshärte: 6,5 - 7
Dichte: 2,6 - 2,9 g/cm3
Radioaktivität: nicht vorhanden
Magnetismus: nicht vorhanden