Citrin
Der Citrinkristall ist ein Varietät des Quarzes. Charakteristisch ist seine gelbliche Färbung, die von blass grün bis gelb alle möglichen Schattierungen annehmen kann. Die spezifische Einfärbung hängt vor allem von der Herkunft des Steines ab, wie auch von der Ursache der Verfärbung. Dem Stein wird eine heilende und zugleich kräftigende Wirkung auf Körper und Seele nachgesagt, weshalb er als Sonnen- und Lichtstein bekannt ist.
Mythologie und Geschichte
Der Name des gelblichen Steines geht zurück auf den aus dem Mittelalter stammenden Begriff „Zitrin“, der übersetzt so viel bedeutet wie „das Gelb der Zitrone“. In mittelalterlichen Zeiten wurde dieser Begriff jedoch für eine ganze Varietät an gelben Steinen verwendet. Auch Abkömmlinge des Zirkons wurden als Zitrin bezeichnet. Ab dem 16. Jahrhundert wurde hingegen nur mehr der makrokristalline, gelb-grünliche bis gelb-orangene Quarz so genannt, wie es auch heute noch der Fall ist. Im Mittelalter verfolgte man den Glauben, der gelbe Stein könne ewiges Leben verleihen. Auch in der Antike war der Citrin, oder Zitrin, sehr bekannt und wurde als Sonnen- und Lichtstein geschätzt. Er wurde als Heilstein mit Lebenskraft und -energie verbunden. Je intensiver die Farbe des Steins war, desto größer wäre seine heilende Wirkung, so wurde es erzählt. Auch heute wird der Citrin als wichtiger und bedeutender Edel- und Heilstein angesehen.
Bildung
Der Citrin stellt eine Varietät des Quarzes dar und zählt zur Mineralklasse der Oxide. Grundsätzlich entsteht er magnetisch in Pegmatit. Die Zusammensetzung ist daher granitisch. Der Citrin kommt jedoch sehr selten in der Natur vor und wenn nur mit blass-gelber Färbung. Auch ein gering auftretender Pleochroismus ist für den natürlich vorkommenden Citrin nicht unüblich. Darunter versteht man ein Phänomen der Physik, nämlich die Eigenschaft eines Materials, Licht unterschiedlich stark zu absorbieren. Dies geschieht aufgrund der Abhängigkeit des Lichtes von der Polarisation.
Im Verkauf kommt der Citrin meist als eisenhaltiger, gebrannter Amethyst vor. Dieser weist eine orange-gelbe Färbung auf. Farbgebend für den Edelstein sind entweder das Element Eisen oder gering vorkommende Lithium-, Aluminium und Wasserstoffpartikel. Eisenhaltige Citrine fallen besonders durch ihre orange Färbung auf, die durch submikroskopische Einschlüsse von FeOOH zustande kommen. Die Eisenpartikel nehmen nur Wellenlängen im Bereich von 380 bis 450 nm auf und färben den Stein damit orange-gelb. Steine die Lithium und weitere Partikel enthalten werden durch einen Farbprozess gefärbt, der bislang nicht genau geklärt werden konnte. Wahrscheinlich ist ein ähnlicher Vorgang wie er beim Rauchquarz stattfindet. Die Prozesse sind chemisch durchaus komplex, beruhen jedoch im Endeffekt auch auf der Absorption von UV-Licht, weshalb der Stein sich gelblich färbt.
Fundorte
Der Citrin ist rund um die Welt zu finden. Zu den häufigsten Fundorten zählen Argentinien, Brasilien, Birma und Madagaskar. Doch auch in Frankreich, hier besonders in Dauphine, wie auch in Russland und in Spanien kann der gelbe Edelstein gefunden werden. Russlands Uralgebirge ist ein bekannter Fundort des Sonnensteins. Zuletzt ist noch die USA als Ursprungsgebiet des Citrins zu nennen.
Da auch in Amethysten Citrinzonen vorkommen können, zählen auch jede Fundorte des citrinhaltigen Amethysten zu denen des Citrins. Zu nennen wären hier Teile Indiens und Brasiliens. Auch im Edelstein Ametrin kommt der Citrin manchmal in kleinen Sektoren vor, weshalb auch die Amahi-Mine in Bolivien zu den Fundorten von Citrin gezählt wird.
Verwendung
Der gelbliche Sonnenstein wird vorwiegend als Schmuck- und Heilstein verwendet. Wie auch viele andere Quarze wird der Citrin als Schmuckstein verarbeitet, und ist so in Ketten, auf Ringen oder Ohrringen zu finden. Selten findet man den Stein auch in Armreifen und Armbändern. Ein geschliffener Citrin hat je nach seiner Größe eine gewisse Karat-Anzahl, wie es auch bei Gold- oder Diamantschmuck üblich ist.
Der Citrin ist jedoch nicht nur als Accessoire populär, sondern auch als Heil- und Edelstein. Als Heilstein wird er im Rahmen von Energiearbeit oder als Begleitstein verwendet, vorzugsweise großteils ungeschliffen. Auch zur Herstellung von Edelsteinwasser kann der Citrin verwendet werden. Hierbei kann er gekocht, eingelegt oder in Wasserdampf gelegt werden. Auch als Edelstein-Scheibe eignet er sich. Seine Wirkung ist kräftig. Wird der Citrin zum Auflegen verwendet, wird als Anwendungsort der Solarplexus oder die Sakralchakra gewählt. Auch in der Meditation kann der Edelstein seine heilende Wirkung entfalten. Er eignet sich damit auch als Meditationsstein. Wichtig hierbei ist jedoch, dass der Citrin nie gemeinsam mit dem Bergkristall verwendet wird, da diese beiden Steine sich gegenseitig entkräften.
Nachgesagte Heilwirkung
Dem Citrin werden verschiedenste Heilwirkungen nachgesagt. Er entfaltet seine Energie auf den Körper, wie auch den Geist und wirkt ganzheitlich.
Körperliche Heilwirkung
Wird der Citrin vorwiegend für die Heilung und die Unterstützung bei körperlichen Beschwerden eingesetzt, sollte er am besten direktem Hautkontakt ausgesetzt sein oder nahe am Körper getragen werden.
Dem Edelstein wird nachgesagt, dass er kräftigend auf die Bauchspeicheldrüse wirkt und die Insulinproduktion reguliert. Er wirkt sich kraftspendend auf Nieren und Leber aus, wie auch entgiftend bei Entzündungen, Stoffwechselstörungen und hormoneller Imbalance. Außerdem wird ihm eine heilende Wirkung bei trockener und schuppiger Haut nachgesagt. Auch das enterische Nervensystem profitiert von dem gelben Heilstein. Magen- und Darmtrakt werden durch den Kontakt mit dem Citrin entlastet und die Verdauung wird angeregt. Insgesamt entfaltete der Citrin eine heilende Wirkung auf das gesamte Immun- und Nervensystem. Er soll Widerstandskraft und Entspannung fördern, und im Gegenzug körperlichen Stress und pathologische Prozesse mindern.
Psychische Heilwirkung des Citrins
Dem Citrin wird auch eine heilende und lösende Wirkung auf die Psyche nachgesagt. Hier kommt er vorwiegend im Rahmen von Meditation oder Energiearbeit zum Einsatz. Im Rahmen von Therapie bei Depressionen kann der gelbliche Edelstein unterstützend eingesetzt werden. Er soll helfen, Schwermut und innere Unruhe zu lösen und wird ebenso gegen Unsicherheit und Unentschlossenheit genutzt. Ihm wird eine krampflösende und entschleunigende Wirkung nachgesagt, weshalb er das Zulassen von Gefühlen erleichtert. Besonders Menschen, die Probleme im Umgang mit ihren Emotionen empfinden, profitieren von dem Heilstein. Auch bei Angst- und Zwangsstörungen kann der Citrin unterstützend im Rahmen einer ganzheitlichen Therapie eingesetzt werden. Er vertreibt Angstgefühle und schenkt Vitalität. Durch den Kontakt mit dem Citrin wird der Parasympathikus, das „Entspannungssystem“ des Körpers, angesprochen, was die Lösung von negativen Emotionen und Gedanken ermöglicht. Dem Citrin wird nachgesagt, dass er neue Wege aufzeigt und Schuldgefühle, wie auch Zweifel, nimmt.
Eigenschaften
Nachfolgend die Eigenschaften des Citrin im Überblick
Chemische Formel: |
SiO2+Fe |
Kristallsystem: |
trigonal |
Kristallklasse: |
Trapezohedral 32 |
Farbe: |
schwach- bis goldgelb |
Strichfarbe: |
weiß |
Mohshärte: |
7 |
Dichte: |
2,65 g/cm3 |
Transparenz: |
durchsichtig bis durchscheinend |
Spaltbarkeit: |
keine |
Radioaktivität: |
möglich durch künstliche Färbung durch Bestrahlung |
Magnetismus: |
nicht vorhanden |