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Cullinan-Diamant - der größte Diamant der Welt


Der Diamantist ein Mineral, das ausschließlich aus dem Element Kohlenstoff besteht. Die Kohlenstoffatome im Diamanten sind in einer dichten kubischen Kristallstruktur angeordnet. Es ist diese Kristallstruktur, die dem Diamanten seine ungewöhnlichen physikalischen und chemischen Eigenschaften verleiht. Diamant ist das härteste bekannte natürlich vorkommende Mineral. Trotzdem ist es auch ein sprödes Material, das bei starker Belastung brechen kann. Eine weitere ungewöhnliche Eigenschaft von Diamanten ist ihre Beständigkeit gegen Reaktionen mit den meisten chemischen Mitteln, was Diamant praktisch inert macht. Der Cullinan-Diamant hat sich vermutlich in einer flüssigen Metallschmelze im Erdmantel in einer Tiefe von schätzungsweise 410-660 Kilometern gebildet und die Oberfläche vor 1,18 Milliarden Jahren erreicht.

Die Entdeckung des größten Diamanten der Welt

Der Cullinan-Diamant wurde am 26. Januar 1905 vom Mineninspektor Frederick Wells in der Premier Mine 40 Kilometer östlich von Pretoria in der Provinz Gauteng, Südafrika entdeckt. Der große, blauweiße Diamant befand sich nur 5,5 Meter unter der Oberfläche. Wells extrahierte ihn mit einem Taschenmesser und brachte ihn zum Wiegen und Prüfen in das Bergwerksbüro. Der Stein wurde nach dem Vorsitzenden der Minengesellschaft, Sir Thomas Cullinan, benannt. Im ungeschnittenen Zustand wog er 3106,75 Karat (621,35 Gramm) und hatte eine Größe von 10,1 x 6,35 x 5,9 cm. Diese Maßstäbe, gepaart mit seiner außergewöhnlichen blauweißen Farbe und einer erstaunlichen Klarheit, machten ihn zum berühmtesten Diamanten der Welt.

Ein Gerücht besagt, dass der Cullinan-Diamant nur ein Teil eines ursprünglich viel größeren Steins ist. Angeblich soll Frederick Wells, bevor er den Diamanten an Sir Thomas Cullinan übergab, ein Stück mit einem Gewicht von 300-400 Gramm abgebrochen haben. Wenn das wahr ist, hätte der Cullinan-Diamant ungefähr ein Kilo gewogen.

Die Reise von Südafrika nach Großbritannien

Nach seiner Entdeckung wurde der Cullinan-Diamant nach England geschickt, wo er dem Londoner Premierminister, Sigismund Neumann, anvertraut wurde. Zur Sicherheit erfolgte der Versand in einem unmarkierten Postpaket, während zur Ablenkung eine Replik des Diamanten öffentlich und von Sicherheitskräften begleitet auf einem Dampfschiff transportiert wurde. Am 9. November 1907 wurde der Cullinan-Diamant von der Regierung der Transvaal an König Edward VII. übergeben. Es war eine symbolische Geste, die die Kluft zwischen Großbritannien und Südafrika nach dem Burenkrieg schließen sollte. Nach anfänglichem Zögern nahm der König das Geschenk auf Empfehlung der britischen Regierung an. Der Stein wurde unter schwerer Polizeibegleitung nach Sandringham gebracht und am 66. Geburtstag des Königs offiziell übergeben.

Der perfekte Schliff war eine große Herausforderung

Der Schliff dieses außergewöhnlichen Diamanten stellte eine große Herausforderung dar. Der Cullinan-Diamant wurde an den führenden Diamantschneider der damaligen Zeit, das Amsterdamer Unternehmen I. J. Asscher und Co., geschickt, wo Experten wochenlang über die beste Methode zum Spalten nachdachten. Es dauerte vier Tage, um die Nut für das Spaltmesser vorzubereiten und der erste Versuch brach das Messer und nicht den Diamanten. Schließlich, am 10. Februar 1908, teilte Joseph Asscher den Stein in zwei Teile von 1.977 und 1.040 Karat. In den nächsten acht Monaten arbeiteten drei Männer 14 Stunden am Tag, um neun große Steine aus dem ursprünglichen Diamanten zu schneiden und zu polieren. Jeder dieser Steine erhielt eine Nummer von I bis IX und noch heute werden sie so bezeichnet. Cullinan I, der 530,4 Karat wiegt, erhielt den Beinamen "Der Große Stern von Afrika" und Cullinan II mit 317,4 Karat wird "Der Kleine Stern von Afrika" genannt. Zudem wurden 96 kleine Brillanten und 9,5 Karat unpolierte Fragmente geschaffen. Der Cullinan-Diamant ist der größte ungeschnittene Diamant, der je entdeckt wurde. Bei den geschliffenen Diamanten verlor "Der Große Stern von Afrika" jedoch 1985 seinen Titel als größter geschliffener Diamant an den "Golden Jubilee Diamant", der 545,67 Karat wiegt.

Fast alle Steine gehören dem britischen Königshaus

Nach dem Tod von König Edward im Jahr 1910 ließ König George V. Cullinan I. und II. in das Zepter des Herrschers bzw. das Zentrum der kaiserlichen Staatskrone einsetzen. Beide Steine sind noch heute in den Insignien enthalten und befinden sich als Teil der Kronjuwelen im Tower von London (wie z.B. auch der St. Edwards Saphir). Asschers behielt die restlichen nummerierten Diamanten als Bezahlung für seine Arbeit. Die Cullinan-Diamanten VI und VIII wurden später von König Edward VII. als Geschenk für Königin Alexandra privat gekauft.

Die anderen Steine wurden von der südafrikanischen Regierung erworben und 1910 in Erinnerung an die Gründung der Union an Königin Mary übergeben. Sie ließ die Steine Cullinan III bis VIII in Broschen einarbeiten. Der kleinste der Cullinan-Diamanten, ein birnenförmiger 4,39 Karat Diamant, wurde in einem gravierten Ring verwendet. Auch einige der 96 Brillanten wurden von der Königsfamilie gekauft und für Halsketten und andere Schmuckstücke verwendet. Königin Elisabeth II. erbte diese Diamanten 1953. "Der Große Stern von Afrika" wird heute auf einen Wert von ungefähr 350 Millionen Euro geschätzt.



Artikel zuletzt am 22.03.2020 geändert

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